Wanderung zum Grimselsee

Staumauer Spitallamm, Grimelsee, Juli 1994
Hasselblad 500C/M, 100 mm, Ilford HP5 mit ISO 400 belichtet.

Zwischen diesem Bild und dem unten liegen beinahe 30 Jahre. Die genau gleiche Aufnahmeposition konnte ich wegen baulicher Veränderungen nicht mehr einnehmen. Die Kamera ist aber dieselbe. Damals hatte ich die Hasselblad gerade erst kurze Zeit und ich liebte es, mit ihr für diese Zeit atemberaubend hoch aufgelöste Bilder aufzunehmen. Weil mich dieses Bauwerk immer schon fasziniert hat, war mir das Grund genug, eine Wanderung in der Gegend zu unternehmen um das Bild zu wiederholen.

Staumauer Spitallamm, Grimselsee, August 2023
Hasselblad 500C/M, 100 mm, Ilford FP4 mit ISO 125 belichtet

Heute sind die Tage der Mauer gezählt. Eine vertikale Bauwerkstrennung und die Alkali-Silikat-Reaktion setzen ihr zu. Im Bund vom 3. Oktober 1932 wurde auf mehreren Seiten über die feierliche Einweihung berichtet. Damals dachte man, die Mauer stehe für die Ewigkeit. Aktuell wird eine neue davor gebaut und wenn diese fertig ist, wird die alte geflutet. Sie wird noch sichtbar sein, aber ihre Funktion hat sie nicht mehr. Interessanterweise steht sie unter Denkmalschutz.

Baustelle der Staumauer in Farbe
iPhone SE, Panorama aus drei Bildern mit Lightroom

Vor dem Ziel hatte ich natürlich eine wunderbare Landschaft genossen. Der Trübtensee sieht ziemlich natürlich aus und ist es mehrheitlich auch. Mit einem kurzen Mauerstück wurde er etwas aufgestaut und ist Teil des Kraftwerksystems.

Trübtensee
iPhone SE, in Lightroom bearbeitet

Die Wanderung startete in Obergesteln, ging über die Trübtenseelücke am gleichnamigen See vorbei zum Stausee Oberaar. Dort nahm ich dann die Oberaarbahn zum Grimsel Hospiz. Bis vor wenigen Jahren war das eine reine Werkbahn, die nun öffentlich genutzt werden kann. Die Fahrt ist ziemlich spektakulär und lohnt sich.

Zeitrafferfilm der Fahrt mit der Oberaarbahn

Wer die Bahn auch mal fahren will, findet auf der Webseite der Kraftwerke mehr Informationen. Und die Baustelle der Mauer kann auch besichtigt werden. Das habe ich letztes Jahr mit meinem Sohn gemacht. Der fand das noch etwas langwilig, dafür hat er das knallige Geheimnis des gemeinen Leimkrauts entdeckt, das dort oben üppig wächst. Und da das eben fast am Grimselpass oben ist, geht das nur im Sommer.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Wanderung zum Grimselsee“

  1. […] Die wuchtigen Felslandschaften, die von grünen Moosen und Flechten überzogen sind? Die Stauseen? Letzten Sommer war ich schon dort und habe die Staumauer […]