New Brutalism am Fermilab

"High Rise" von aussen
„High Rise“ von aussen
Wilson Hall – Sicht vom Foyer in der zweiten Etage
Wilson Hall – Sicht vom Foyer in der zweiten Etage

Meine Vorliebe für Bauwerke aus Sichtbeton ist ja keine Neuigkeit. So gefallen mir das eine oder andere Gebäude von Max Schlup in Biel sowie Sakralbauten von Hanns A. Brütsch. Dieses hier am Fermilab nicht weit von Chicago finde ich ebenfalls gelungen. Eigentlich heisst es „Wilson Hall“, aber die Leute sprechen hier meist vom „High Rise“ – das Gebäude ist mit seinen 16 Stockwerken halt das Höchste weit herum. Dass es auf einem Hügel liegt und inmitten einer flachen Landschaft unterstreicht die Wirkung. Kleiner Illusionstrick dabei: Wenn man in etwa 100 m Entfernung davor steht, wirkt das Gebäude kleiner, als es tatsächlich ist.

Der Finanzzustand des Fermilab erschliesst sich einem, wenn man den Besucherbereich verlässt. Dann stellt man fest, dass auf dem einen Pissoir ein Papierhandtuch klebt mit dem Hinweis ‚defekt‘, der Schaden sei gemeldet, er werde bald repariert, datiert vom letzten Herbst. Von zwei Liften fällt meist einer aus, was bei Stosszeiten zu Stau führt, das Gebäude stammt offensichtlich aus besseren Zeiten.

Am Fermilab war ich, um an einem Review unseres Projekts teilzunehmen, das wir zu unserer vollen Zufriedenheit bestanden haben. In den Pausen habe ich mich der Bürokratie gewidmet, und nach zwei Stunden webbasiertem Sicherheitstraining (Strom ist gefährlich, wo „Caution“ steht, darf man nicht rein und bei Feuer- oder Wetteralarm dürfen keine Lifte benutzt werden…) erweiterte sich meine Sammlung um einen Badge und eine Emailadresse mit der eindrücklichen Endung @fnal.gov.

Wilson Hall – Blick in Richtung Süden
Wilson Hall – Blick in Richtung Süden
Wilson Hall – Dach
Wilson Hall – Dach

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