Das wusste ich vorher noch nicht: Die erste Logarithmentafel wurde von einem Schweizer erstellt, noch vor John Napiers, dem das üblicherweise zugeschrieben wird. Jost Bürgi stammte aus dem Toggenburg und zog in die weite Welt um in Kassel zu wirken. Dort hat er präzise Uhren und mechanisierte Globen entwickelt und gebaut. Und eben die Logarithmentafeln berechnet. Heute kennt man diese kaum mehr, denn der Taschenrechner bzw. der Computer rechnet einem den Logarithmus blitzschnell aus. Noch bis weit in die 1960er-Jahre waren Logarithmentafeln ein unersetzliches Hilfsmittel um anspruchsvollere Berechnungen durchzuführen. Während meiner Lehre als Chemielaborant mussten wir Mitte der 1980er-Jahre deren Handhabung noch lernen, aber es war schon damals ein Anachronismus. Mein Taschenrechner konnte das schon. Die Winkelfunktionen hatte der auch schon drauf. Auch dafür hat Bürgi Tafeln berechnet. In der Astronomie werden die Winkelfunktionen andauernd gebraucht.
Ein Freund von mir hat mich auf eine Ausstellung im Kulturmuseum St. Gallen aufmerksam gemacht. Die habe ich heute besucht. Sehr zu empfehlen, wenn man sich für das Thema interessiert. Klein, fein und gut gemacht. Auf dem Rückweg habe ich noch einen kurzen Abstecher ins Kunstmuseum gemacht. Ich sah nämlich ein Plakat zu einer Ausstellung mit Werken von Roman Signer. Und da ich diesen Künstler sehr mag konnte ich nicht widerstehen.
Und in St.Gallen am Bahnhof hat mich auch noch etwas fasziniert. Ich musste erst zuschauen um zu verstehen was es ist. Aber ziemlich bald war es mir klar: Das ist eine binäre Uhr. Tja, einfach umrechnen und man hat die Uhrzeit. Ganz einfach, oder?
Fazit: St. Gallen ist eine Reise wert. Die Ausstellung über Jost Bürgi dauert noch bis zum 3. März 2024.