Raureifer Maschendrahtzaun

Maschendrahtzaun, aufgerollt, mit Raureif

Winter 1989/90. Genauer kann ich das Datum der Bilder in diesem Beitrag nicht einkreisen. Nur die Einreihung der Negative liefert mir eine ungefähre Datumsangabe. So war das halt. Nichts mit EXIF-Daten abgespeichert im File. Dafür die Magie, diese Bilder wieder einmal zu sehen. Oder sie vielleicht überhaupt das erste Mal als Positiv zu sehen. Denn damals habe ich nicht immer einen Kontaktabzug gemacht sondern nur auf Sicht von den Negativstreifen ein paar Bilder ausgewählt und dann abgezogen. Diese drei Bilder sehe ich wohl zum ersten Mal richtig. Und sie faszinieren mich.

Ich musste mir die Entstehung der Bilder auch wieder rekonstruieren. Die Notiz zu diesem Film ist „Jungscharwochende“. Das waren Wochenenden für die Leiterinnen und Leiter und sie fanden meist im Nidaubergli statt, auf der Karte als Petite Métairie de Nidau verzeichnet. In meinem Archiv fand ich einen früheren Film von einer Baumpflanzaktion (über die ich auch einmal berichten sollte) und dort wurde den Bildern nach genau diese Sorte Maschendrahtzaun zum Schutz der Jungbäume vor Wildfrass benutzt. Ein Stapel oder eine Rolle davon schien noch vorhanden gewesen zu sein. Der Raureif hat daraus schon fast die Ästhetik einer Cyanotypie erzeugt.

Fasziniert bin ich vom Bild des Freileitungsmasten. Er schien nicht mehr in Gebrauch gewesen zu sein, Drähte kann ich keine mehr ausmachen, auch wenn ich die Helligkeit aufdrehe. Die Bildmagie kommt von den weissen Isolatoren, die herausstechen. Die Zeichnung im Dunkeln ist gerade noch vorhanden um den Wald erkennen zu können. Nicht perfekt, Schwarzweissmagie eben.

Sicht talabwärts von der Métairie de Nidau aus.
Und so sieht die Aussicht im Juni 2023 aus. Nicht mehr ganz so fotogen…
Freileitungsmast

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